
Im Gegensatz zur heutigen Fast-Fashion-Industrie war die Herstellung von Textilien im Mittelalter sehr zeit- und kostenintensiv. Bereits das Färben der Stoffe und Garne war ein Luxus, den sich nur die wenigsten Leute leisten konnten. Die Langlebigkeit der Kleidungsstücke war damals von zentraler Bedeutung, ein sorgfältiger und nachhaltiger Umgang mit den wertvollen textilen Materialien selbstverständlich. Die zahlreichen Ergänzungen und Reparaturen an den Gewändern und Accessoires aus der Höhle Assi el-Hadath im Libanon sind dafür einzigartige Zeugnisse und lassen erkennen, welch grossen Wert Textilien für die Menschen damals hatten. Die Kleidungsstücke wurden 1988 von Forschern hoch oben im Libanongebirge in einer schwer zugänglichen Höhle entdeckt. Dort waren im 13. Jahrhundert fünf Erwachsene, fünf Kinder und ein Neugeborenes bestattet worden – vollständig bekleidet und in Tücher gewickelt.
In der Tandemführung von Nadine Kilchhofer, Textilrestauratorin, und Dr. Michael Peter, Kurator, werden einzelne Tücher, Tuniken und Kopfbedeckungen in der Sonderausstellung «Das letzte Gewand – Grabfunde aus der Höhle Assi el-Hadath im Libanon» näher vorgestellt. Dabei stehen die zahlreichen Flickstellen und Umarbeitungen im Fokus. Sie erzählen von der Kleiderkultur einer ländlichen Bevölkerung und bieten einen spannenden Einblick in den nachhaltigen Umgang mit Textilien im 13. Jahrhundert.
Cosa e quando
Tandemführung durch die Sonderausstellung «Das letzte Gewand. Grabfunde aus der Höhle Assi el-Hadath im Libanon» um 14 Uhr
Luogo e arrivo
Ab Bahnhof «Toffen» um 13:33 Uhr Postauto 321 Richtung «Riggisberg, Abegg-Stiftung», Ankunft 13:55 Uhr bei der Abegg-Stiftung
Orario FFS